Migração e territorialização do alemão e do português como línguas de (i)migração em Porto dos Gaúchos - MT : configurações do multilinguismo em fronteira da Amazônia

Detalhes bibliográficos
Ano de defesa: 2014
Autor(a) principal: Barros, Fernando Hélio Tavares de
Orientador(a): Altenhofen, Cleo Vilson
Banca de defesa: Não Informado pela instituição
Tipo de documento: Dissertação
Tipo de acesso: Acesso aberto
Idioma: por
Instituição de defesa: Não Informado pela instituição
Programa de Pós-Graduação: Não Informado pela instituição
Departamento: Não Informado pela instituição
País: Não Informado pela instituição
Palavras-chave em Português:
Link de acesso: http://hdl.handle.net/10183/114428
Resumo: Die vorliegende Masterarbeit ist das Ergebnis einer Untersuchung zum Sprachkontakt zwischen deutschen Varietäten und portugiesischen Regionalvarietäten in Porto dos Gaúchos (Provinz Mato Grosso im Norden Brasiliens) und dessen Umgebung. Ziel ist es, ausgehend von den Perzeptionen zu Sprache und Raum der „deutschen Minderheit“ aus Rio Grande do Sul (teutogaúchos) im Kontakt mit Paranaenser nicht-Riograndenser Topodynamik sprachliche Territorialitäten (Sprachareale) in der neuen Umgebung zu identifizieren bzw. anzuzeigen. Diese Studie verbindet Grundlagen der perzeptuellen Dialektologie (PRESTON, 1989; 2010), was die mentalen Karten betrifft, mit den Annahmen der pluridimensionalen Makroanalyse (RADTKE & THUN, 1996). In dieser Hinsicht wurde die Wahrnehmung der Variation und sprachlichen Vielfalt und Varietäten durch die Sprecher, die diese Migrationsorte in verschiedenen Dimensionen charakterisieren (Prinzip der Pluridimensionalität), mit Faktoren wie Zeit (sprachlicher Wandel), Raum (Mobilität und Bildung von Spracharealen) und sozialer Struktur (verschiedene Segmente der Gesellschaft) korreliert. Für diese Studie wurden Interviews mit 18 Informanten geführt (neun aus Paraná und neun aus Rio Grande do Sul). Von diesen waren acht von sozio-kulturell niedrigem Niveau (Schulbesuch bis einschließlich Mittelschule / ensino médio) und unterschieden sich in drei weiteren Dimensionen, und zwar diagenerationell (GII und GI - Alte und Junge), dialingual (Paranaenser und Riograndenser) und diatopisch: im Süden Geborene (Alte) und am Explorationsort Geborene (Junge). Für die Analyse der Besiedlung und der besiedelten Gebiete wurden Bildmaterial (linguistic landscapes) und Daten der Toponymik verwendet. Die Ergebnisse weisen auf eine Situation von ausgeprägtem Multilingualismus hin. Dies schließt auch die jeweils internen Varietäten der Kontaktsprachen ein (zum Beispiel Hunsrückisch, Hochdeutsch, Kaschubisch in Beziehung mit den Teuto-Gaúchos). Aufgrund der Migration vor verhältnismäßig kurzer Zeit finden sich auch heute noch Überreste und Orte dieser Sprachen und Varietäten. Diese befinden sich jedoch im Prozess der fortschreitenden linguistischen Substitution in Richtung des Portugiesischen. Dies schließt auch die ausgeprägte linguistische Erosion unter den Sprechern der älteren Generation ein. Die Reihenfolge der Ankunft der Migranten in Porto dos Gaúchos bestimmte die von der jeweiligen Gruppe eingenommenen Gebiete entsprechend ihrer räumlichen Verfügbarkeit. Die mentalen Sprachkarten der Mikroareale zeigen eine Konzentration der deutschen Minderheit (teuto-gaúchos) im urbanen Zentrum, dem Siedlungsraum der ersten Pioniere, während die umgebenden Gebiete vorwiegend von Paranaensern besetzt ist. Die Karten aus Makroperspektive zeigen dennoch eine räumliche Verteilung verschiedener Gruppen in der Umgebung von Porto dos Gaúchos und decken eine Diversität sprachlicher Kontakte auf. Diese Diversität wird ebenfalls durch die spraclichen Landschaften ersichtlich, auf denen sich die Präsenz ethnischer Gruppen und ihrer Sprachen im letzten Stadium auf Anthroponyme und Toponymik beschränkt.