Vitalidade e contatos linguísticos do vestfaliano na topodinâmica de ocupação do Vale do Taquari, Brasil

Detalhes bibliográficos
Ano de defesa: 2025
Autor(a) principal: Mühlen, Fernanda von
Orientador(a): Altenhofen, Cleo Vilson
Banca de defesa: Não Informado pela instituição
Tipo de documento: Tese
Tipo de acesso: Acesso aberto
Idioma: por
Instituição de defesa: Não Informado pela instituição
Programa de Pós-Graduação: Não Informado pela instituição
Departamento: Não Informado pela instituição
País: Não Informado pela instituição
Palavras-chave em Português:
Palavras-chave em Inglês:
Link de acesso: http://hdl.handle.net/10183/289240
Resumo: Diese Doktorarbeit befasst sich mit der Untersuchung des Westfälischen im Kontakt mit den portugiesischen und deutschen Varietäten im Taquari-Tal, Rio Grande do Sul, genauer gesagt in den Ortschaften um Imigrante und Westfália. Das zentrale Problem der Untersuchung ist die Frage, wie sich die Homogenität oder Heterogenität der regionalen Herkunft der Einwanderer im heute gesprochenen Westfälischen widerspiegelt, und zwar in Bezug auf die Beibehaltung, den Ersatz oder die Nivellierung regionaler sprachlicher Merkmale aus dem ursprünglichen sprachlichen Repertoire, das die Einwanderer aus dem untersuchten Gebiet mitgebracht haben. Ziel der Studie ist es, 1) die Territorialität des Gebrauchs des Westfälischen und anderer Varietäten der deutschen Einwanderung in Kontakt im Untersuchungsgebiet abzugrenzen, basierend auf dem Prozess der Besetzung der neuen Umgebung durch Einwanderer unterschiedlicher regionaler Herkunft; 2) eine systematische und objektive Analyse des Grades der Erhaltung und Ersetzung der für das Westfälische charakteristischen dialektalen Merkmale (Unterscheidungsmerkmale) in der neuen Umgebung, in Korrelation mit dem Verwendungsraum und den in diesem Raum vorhandenen Variablen, auch unter Berücksichtigung des Vergleichs mit dem Deutsch der Matrix der wahrscheinlichen Herkunft der Pioniereinwanderer in Europa; 3) die Identifizierung der Faktoren, die die Erhaltung oder Ersetzung der ursprünglichen dialektalen Merkmale des Westfälischen in der neuen Umgebung begünstigen oder benachteiligen, je nach ihrer Territorialität und dem Kontakt mit anderen in der Umgebung vorhandenen sprachlichen Varietäten. Die Methodik kombiniert geolinguistische und sozio-historische (genealogische und friedhofsbezogene) Analyseverfahren, um Daten über die regionale Herkunft der Einwanderer - und folglich die aus der Herkunftsmatrix mitgebrachten ursprünglichen Sprachrepertoires - mit der Raumbesetzung in der neuen Umgebung in Beziehung zu setzen, unter Berücksichtigung der Homogenität bzw. Heterogenität der aus diesem Migrationsprozess hervorgegangenen Gemeinschaften sowie der interlingualen (mit dem Portugiesischen und teilweise auch mit dem Italienischen) und intervarietalen Kontakte (vor allem mit dem Hunsrückischen und Böhmisch-Deutschen und dem Schlesischen), die die Aufrechterhaltung oder Ersetzung der charakteristischen westfälischen Sprachmerkmale beeinflussen. Durch diese Korrelation haben wir die interne Konfiguration des Westfälischen, basierend auf Erhebungen von Horst (2014) und ALMA (Atlas Linguístico-Contatual das Minorias Alemãs na Bacia do Prata), nach sprachlichen Variablen durchsucht, die eine Veränderung oder Beibehaltung regionaler Merkmale des Westfälischen zeigen könnten. Darüber hinaus dienten Daten aus Georg Wenkers Sprachatlas von Deutschland, der auf der SprachGIS-Plattform des Forschungszentrums Deutscher Sprachatlas an der Universität Marburg verfügbar ist, als Grundlage für die Identifizierung der westfälischen Zeichen. Die Ergebnisse der Forschung zeigen, dass: 1) die Besiedlung der untersuchten Picadas mehr oder weniger homogene Territorien in Bezug auf die regionale Herkunft der Einwanderer und folglich der vorherrschenden Sprachvarietät geschaffen hat, was als Mechanismus zum Schutz der Konfiguration des Westfälischen und seiner Aufrechterhaltung als Sprache des täglichen Gebrauchs fungierte; 2) die ständigen Sprachkontakte bedeuteten, dass diese Besiedlungsräume nicht in einer wasserdichten Weise existierten, im Gegenteil: Durch die Kommunikation zwischen den Verzweigungen der Picadas wurden die Sprecher größtenteils plurivarietal; 3) die Methodik der Zoom-Analyse in den Mikroräumen der beiden Untersuchungspunkte Imigrante und Westfália, die zu der so genannten „DNA der Besetzung des Raums der historischen Einwanderung“ führte, ermöglichte es, die Bedingungen der Variation und des Wandels des Westfälischen in seiner Beziehung zum Raum des Sprachgebrauchs auf der Ebene des Mikroraums besser in den Griff zu bekommen, was neue Perspektiven für künftige Studien eröffnete; 4) die Lage der Einwanderer auf dem Weg zwischen der Herkunftsmatrix und der neuen Umgebung und ihre Korrelation mit den Migrationsfaktoren und dem sprachlichen Kontakt im Besetzungsraum dieser neuen Umgebung tragen dazu bei, die interne und externe Vitalität des Westfälischen, das als Alltagssprache verwendet wird, und des Deutschen im Allgemeinen für Situationen der Vermittlung oder Interaktion mit anderen Gruppen zu erklären; 5) das mehrsprachige Repertoire der Westfalen erlaubt es ihnen, Bedeutungs- und Identitätsunterscheidungen mit standardnahen Merkmalen des Westfälischen oder des Deutschen zu treffen, führt aber auch zum Wechsel von Varianten durch ein und denselben Sprecher, wie die gleichzeitige Verwendung von gerundeten und ungerundeten Vokalen zeigt.