Detalhes bibliográficos
Ano de defesa: |
2022 |
Autor(a) principal: |
Castro, Renato Barros de |
Orientador(a): |
Neumann, Gerson Roberto |
Banca de defesa: |
Não Informado pela instituição |
Tipo de documento: |
Tese
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Tipo de acesso: |
Acesso aberto |
Idioma: |
por |
Instituição de defesa: |
Não Informado pela instituição
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Programa de Pós-Graduação: |
Não Informado pela instituição
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Departamento: |
Não Informado pela instituição
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País: |
Não Informado pela instituição
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Palavras-chave em Português: |
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Link de acesso: |
http://hdl.handle.net/10183/242395
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Resumo: |
Die vorliegende Forschungsarbeit befasst sich mit der Konstruktion der Alterität anhand der Landschaft in Werken über geographische Reisebewegungen, die vom deutschen Autor Wolfgang von Goethe (1749-1832) und dem italienischen Germanisten Claudio Magris (1939-) verfasst wurden. Der Schwerpunkt der Forschung liegt in Goethes Italienische Reise (1816-1817) und im Bildungsroman Wilhelm Meisters Lehrjahre (1795-1796) sowie in Magris Donau und Die Welt en gros und en détail. Zur Untersuchung der literarischen Werke wurde der theoretische Ansatz folgender Autoren herangezogen: Luigi Monga (1941-2004), von ihm stammt der Begriff „odeporische Literatur“ (Trennung zwischen realen und rein fantasierten Reisen), und Ottmar Ette (1946-), der die Reise als ein wesentliches Element der Erzählung versteht und auf eine Literatur in Bewegung hinweist, die sowohl die Identität des Autors, der Individuen der besuchten Orten als auch die eigene Handlung des Lesers beim Lesen der vermittelten Erzählung umfasst. Für die Analyse der Alterität und der Landschaft (hier verstanden als Vermittlerin der Vielfältigkeit und Übersetzerin der Subjektivität) wird das zentrale Corpus der Forschung anhand des theoretischen Beitrags von Michel Collot (1952-), mit den Begriffen der geographischen Landschaft und der literarischen Landschaft; François Jullien (1951-), mit der Auffassung der relationalen Komplizenschaft zwischen Beobachter und Objekt, und Paul Ricoeur (1913-2005), mit der Anschauung, dass das Individuum nur dann in der Lage ist, sich selbst zu verstehen, wenn es seine Erfahrungen erzählt, untersucht. Während Goethe mit der Bildungsreise (1786-1788) eine Tradition konsolidiert, auf die ein Bildungsroman folgt, der die Entwicklung des „bürgerlichen Individuums“ unterstreicht, die gleichzeitig mit der Entstehung der Nationalismen stattfindet, entstehen Magris Reiserouten durch die Darstellung eines Individuums, das, angesichts der Rückschläge der Geschichte, bereits fragmentiert ist. Insofern geht Magris’ Suche nicht nur um die Einsammlung der Spuren einer von Narben gekennzeichneten Vergangenheit, sondern es handelt sich vielmehr um eine Suche nach einer „Depersonalisierung“. Im Gegensatz zum Autor von Italienischer Reise schlägt Magris eine andere Richtung ein. Zwischen den Phänomenen der „Bildung“ und der „Desubjektivierung“, beide ausgelöst durch die Landschaft und die Erfahrung der Alterität (einschließlich des „sich selbst als ein anderer“, der erste Schritt zum Verständnis des „Fremden“), ist es Ziel dieser Forschung zu zeigen, dass die Reiseliteratur – die keinesfalls ein minderwertiges Genre ist – grundlegend für die literarischen Studien in der Gegenwart ist. Die Reflexion über das „Sich-selbst-Sein“ („sein“, „sich bilden“) und das Verstehen des „Anderen“ (zusammenleben) in der Reiseliteratur sind einige der letzten Mittel, mit denen man die Welt in eine zunehmend multinationale Welt umwandeln kann, in der es unabdingbar ist – wie Julia Kristeva (1941-) davor warnt –, dass jedes Individuum den „Fremden“ in sich selbst schließlich erkennen kann. |